Drei Wochen England mit Sprachkurs und Praktikum? Leben in einer Gastfamilie, in einer fremden Stadt, in einem fremden Land? Neue Erfahrungen und Sprachkenntnisse sammeln… Klar! Warum nicht? – Dass habe ich mir gedacht, als ich zum ersten Mal von der Möglichkeit gehört habe ins Ausland zu gehen. Mein zweiter Gedanke war – und das mit meinem Englisch? Naja, wird schon schief gehen… Mit dem Flyer im Gepäck habe ich mich dann im Internet informiert. Allerdings konnte mir meine Englischlehrerin mehr über das Projekt verraten. Mein Entschluss stand fest, diese Chance muss ich nutzen! Nachdem ich meine Ausbilderin überzeugt hatte und alle Formalitäten erledigt waren, konnte die Reise beginnen. Freitagmorgens fuhr ich von Deutschland, über Belgien, nach Frankreich und von dort aus mit der Fähre auf die Insel. In Canterbury übernachtete ich. Am nächsten Morgen schaute ich mir die Stadt und die riesige Kathedrale an. Danach fuhr ich mit dem Zug nach London. In einem kleinen Dorf übernachtete ich dann nochmal, bevor ich nach Plymouth reiste. Plymouth. Endlich. Nur mit der Adresse und einem Namen in der Hand machte ich mich auf die Suche nach meiner Unterkunft, die für die nächsten drei Wochen mein neues Zuhause sein sollte.
Ich klingelte an der Tür des Mehrfamilienhauses, nachdem ich es endlich gefunden hatte. Im obersten Stock wohnte meine Gastmutter. Eine sehr nette und hilfsbereite Frau. Ich bekam einen eigenen Schlüssel und ein eigenes Zimmer. Andere Studenten gab es nicht, abgesehen von den zwei Tagen in denen ein Französischer Student zu Besuch war. Dafür war ihre Tochter mit ihrem Kind und ihrem Freund sehr oft zu Besuch. Ich konnte abends so lange weg bleiben wie ich wollte und mir etwas zu essen nehmen wenn ich Hunger hatte. Jeden Abend kochte meine Gastmutter. Das Essen war gar nicht so schlecht, aber gewöhnungsbedürftig. Der erste Tag in der Sprachschule/Tellus startete mit einem Englischtest. Je nach Kenntnissen wurde man in die unterschiedlichen Kurse eingeteilt. Danach wurde mir mit anderen Sprachschülern zusammen eine Präsentation über Plymouth, die Sprachschule, Regeln usw. gezeigt. Im Anschluss begann der Unterricht. Dieser bestand aus einer Lehrerin und vier anderen Sprachschülern, darunter auch ein Deutscher. Im Anschluss fand ein Stadtrundgang statt. Der Rest der Woche verlief im selben Rhythmus: Unterricht, Pause, Unterricht, Freizeit, freiwilliges Abendprogramm. Ich hatte also viel Freizeit, weil der Unterricht nur bis mittags ging und man am Abendprogramm nicht teilnehmen musste. Also ging ich in die Stadt, ans Meer und unternahm etwas mit den anderen Sprachschülern. Plymouth ist groß, abwechslungsreich und sehr schön. Alles war bequem zu Fuß oder mit dem Bus zu erreichen. Bereits am Wochenende hatte ich geschaut wo ich die nächsten zwei Wochen arbeiten werde. Mein neuer Arbeitsplatz war nur ein paar Meter von der Sprachschule entfernt. Montagmorgen stand ich pünktlich vor der Tür, jedoch war kein Mitarbeiter in Sicht und die Tür verriegelt. Also wartete ich. Nach ca. 20 Minuten kam dann endlich jemand und öffnete die Firma. Kurz danach kam noch jemand. Ich stellte mich vor und erzählte dass ich für zwei Wochen hier mein Praktikum machen werde. Schnell stellte sich heraus das die anderen beiden auch Praktikanten waren. Ein Spanier und wieder eine Deutsche. Sie zeigten mir das kleine Büro. Danach richteten wir meinen PC ein. Meine Aufgabe für die nächsten zwei Wochen war es Akten heraus zu suchen, zu scannen, einen Ordner zu erstellen und die Daten darunter abzuspeichern. Nicht anspruchsvoll oder lehrreich, aber für zwei Wochen kann man nicht mehr erwarten. Ab und zu kam mal ein Mitarbeiter, ein Kunde oder der Chef vorbei. Aber meistens waren wir zu dritt im Büro. Am ersten Wochenende besichtigte ich das Dartmoor. Am zweiten kam meine Klassenkameradin vorbei. Am Ende der dritten Woche packte ich dann meine Koffer und fuhr mit dem Taxi zum Bahnhof. Von Plymouth fuhr ich nach London. Hier musste ich den ganzen Tag warten, also nutze ich die Gelegenheit und schaute mir nochmal die Stadt an. Am Ende des Tages ging ich zum Busbahnhof wo ich mein Gepäck untergebracht hatte und wartete auf meinen Bus der mich wieder nach Hause brachte. Nach meiner Reise kann ich sagen: Ich fand es spannend und würde es immer wieder machen! Es ist nicht notwendig gut Englisch zu sprechen… man muss es nur wollen, gerne Reisen und bereit für neue Situationen seien. Mein Englisch war und ist bis heute nicht das Beste. Ich finde es sehr schade, dass es dort viele Personen gab, die auch aus Deutschland kamen. Im Endeffekt habe ich also viel Deutsch gesprochen.