Von Immenhausen nach Peterborough und zurück
Erfahrungen im Ausland sammeln, Sprachkenntnisse verbessern, die Kultur und den Berufsalltag in einem anderen Land innerhalb eines dreiwöchigen Praktikums kennenlernen und das mit finanzieller Förderung des Erasmus+ Projekts - da musste ich nicht lange überlegen. Mit dem Wunschziel England fand sich auch recht schnell eine Lösung, nämlich sera UK in Peterborough. Somit wurde es möglich die drei Wochen Praktikum innerhalb unserer Firma zu verbringen.
Meine Reise begann freitagmorgens in Kassel Wilhelmshöhe, von wo es mit dem Zug nach Frankfurt ging. Vom Frankfurter Flughafen dauerte es dann gerade einmal 15min nach London - dank Zeitverschiebung.
Nachdem mich die U-Bahn zu meinem Hostel gebracht und ich dort mein Gepäck verstaut hatte, war es Zeit für ein Mittagessen. Also beschloss ich erstmal klischeehaft zum Big Ben zu fahren und mir dann in der Innenstadt ein Happen zu holen. Nachdem ich knapp 1,5h die Themse herunterspaziert war und die „Bin Heile Angekommen-Telefonate“ erledigt waren. Ging es zurück ins Hostel um mich ein wenig aus zu ruhen.
Der erste Stopp am ersten Abend war das Bavarian Beer House… Ein Stück Heimat in London. Hauptgrund für meinen Besuch war die Übertragung der Bundesliga, aber auch die Tipps die mir dort von anderen deutschen Touristen und deutschen Auswanderern gegeben wurden waren recht hilfreich.
Nach ein wenig Sightseeing am Samstag wartete dann am Sonntag ein kleines Highlight auf mich. Ich machte mich auf den Weg zum Wembley Stadium, um dort das Pokalfinale der 3. Liga zu sehen. Mit mir füllten etwa 74.000 Engländer das Stadion. So viele Zuschauer wie beim DFB-Pokal Finale in Deutschland dieses Jahr. Ein atemberaubendes Ereignis in einem tollen Stadion mit einem spannenden Spiel bei dem Coventry City knapp mit 2:1 über Oxford United triumphierte.
Nach dem Spiel ging es dann mit dem Zug weiter nach Peterborough, wo ich bereits erwartet wurde. Ein Arbeitskollege war so nett mich am Bahnhof ab zu holen und mir schon grob zu erläutern was mich an meinem ersten Tag mit den englischen Kollegen erwartete.
Nach dem ich mich vorgestellt und meinen Arbeitsplatz ordnungsgemäß eingerichtet hatte stand auch schon die wichtigste Frage ins Haus – Tee mit oder mit ohne Milch? Aber auch neben der Tee Frage gab es noch einiges zu klären und so wurde sich gegenseitig gelöchert - von den Hobbys, über Fußballvereine, bis hin zum nicht vorhandenen typisch deutschen Frühstück.
Neben netten Kollegen, dem aufregendem London und hin und wieder einem kleinem Kulturschock, wartete in England aber auch noch abwechslungsreiche Arbeit auf mich. So konnte ich Angebote erstellen, mit Kunden telefonieren und diese beraten, Bestellungen bearbeiten, RI-Zeichnungen erstellen, Lieferantenfragebögen ausfüllen und sogar an einem Kundebesuch teilnehmen und das alles auf Englisch! Natürlich gab es noch einiges mehr zu tun, jedoch werden mir wohl noch mehr die Dinge zwischen und nach der Arbeit in Erinnerung bleiben, wie z.B. die Mittagsausflüge zum Sandwichladen um die Ecke, die Badmintonspiele nach der Arbeit, der Pub Besuch am Wochenende oder die Cross-Bar-Challenge auf dem nahe gelegenem Bolzplatz.
Nach drei Wochen hieß es dann doch wieder Abschied nehmen. Und so ging es erneut nach London um dort in den Flieger zu steigen. Alles in allem war es eine gelungene Reise, die ich wirklich jedem nur wärmstens empfehlen würde. Ich hab einiges gelernt und gesehen und zudem noch meine Englischkenntnisse verbessert. Aber vor allem hatte ich eins: Jede Menge Spaß!!