IMG 1604Man sagt immer, Lehrjahre sind keine Herrenjahre – und rückblickend kann das wohl jeder von uns bestätigen. Hinter uns allen liegt eine unterschiedlich lange Zeit voller Arbeit, Planung, Hoch- und auch Tiefpunkten. Nicht alle, die diese Zeit begonnen haben, haben sie auch beendet, viele der gemeinsamen Wege haben sich in den letzten drei Jahren getrennt oder sind in eine andere Richtung verlaufen. Die, die nun am Ende von uns übriggeblieben sind, teilen neben Erfahrung auch viele gemeinsame Stunden. Seien es jene im Klassenraum, bei denen auch gerne einmal abgeschweift wurde, jene in der Werkstatt, bei denen so mancher Fluch gefallen ist oder vor allen Dingen denen, der letzten Tage und Wochen. Man kann wohl behaupten, dass wir alle recht unterschiedlich waren, was, wie ich finde, sich auch in unseren Gesellenstücken wiederspiegelt aber in eben dieser entscheidenden letzten Zeit, haben wir trotz dieser Unterschiede, viel Zusammenhalt bewiesen. Wir haben uns gegenseitig unterstützt, sei es mit nächtlichen Anrufen während des Zeichnens am Gesellenstück oder den „Kurz vor Knapp“ Arbeiten in der Werkstatt vor einem entscheidenden Termin und diese Art von Hilfe ist sicherlich nicht in jeder Klasse selbstverständlich. Wir, die wir nun vor unserem eigenen kleinen „Werk“ stehen unseren Brief in den Händen halten können, haben durchgehalten und können stolz auf uns sein.


An dieser Stelle möchte ich mich nicht nur bei meinen Klassenkameraden bedanken, die mir nie das Gefühl gegeben haben, mich als einzige Frau in der Klasse, rechtfertigen zu müssen (auch wenn man an Manieren wohl manchmal seine Erwartungen etwas niedriger halten musste), sondern auch bei unseren Lehrern, die vielleicht nicht immer die Hilfe waren, die man sich vorgestellt hätte aber im Nachhinein wohl ebenfalls einen Anteil daran, dass wir heute hier stehen, verdient haben.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen für die Zukunft viel Erfolg, für die, die in diesem Beruf weiterarbeiten, vielleicht ab und zu ein „Schulterklopfen“ mehr und für die, deren Wege in eine andere Richtung führen, ebenso viel Glück.
Es war vielleicht keine einfache Zeit, auf die wir zurückblicken aber letztlich ist es diese Zeit, die uns ausmacht.

Alexandra Weltecke

Back to top