So wie sich Sonne und Wolken in der Elbphilharmonie spiegeln so spiegelt sich die gute Laune der 11 FLL D in den Gesichtern der Auszubildenden zum Fachlageristen bzw. zur Fachkraft für Lagerlogistik.
3 Tage waren sie auf Studienfahrt in Hamburg mit Klassenlehrerin Martina Kerner sowie Kollege Lars Bachmann und wurden von Sonne verwöhnt. Das umfangreiche Programm wurde vom Hamburger Hafen bestimmt und so war die Klasse viel zu Fuß unterwegs in der Speicherstadt, der Hafencity und auf der Besucherplattform der Elbphilharmonie, um den Ausblick über Stadt und Hafen zu genießen. Mit Jasper Tours ging es per Bus über die Köhlbrandbrücke zum Burchardkai, wo gerade ein 22.000 TEU Schiff mit einer Länge von 400 m und einer Breite von 59 m von 3 Containerbrücken entladen wurde. Riesige Van Carrier fuhren die Container dann zur Zwischenlagerung in Lagerblöcke auf dem Hafengelände. Die Auszubildenden lernten Begriffe wie LCL = less container load und FCL = full container load, Spreader, Twist lock, Flatrack, Moves, Lasher etc. kennen, sehr zur Freude der Englischlehrerin Kerner. Im internationalen Güterverkehr ist Englisch nun mal Standard. Auch die Containerbeschriftung wurde vom versierten Fremdenführer entschlüsselt, ebenso das Rätsel um die seit kurzem immer mehr auf dem Vormarsch befindlichen pinkfarbenen Container. Fasziniert sind alle von den reibungslosen Abläufen an der Kaikante mit riesigen Containerbrücken und Portalhubwagen, die von Fahrern und Fahrerinnen in schwindelerregender Höhe gesteuert werden.
Wer allerdings bis dahin dachte, das sei eine grandiose logistische Leistung, der staunte nicht schlecht als es zum Hafen Altenwerder ging. Hier herrscht Fotografierverbot. Es arbeiten 26 Containerbrücken, inklusive 14 Zweikatzbrücken und einer Feederbrücke zur Beladung der sog. Feederschiffe, die eine Zubringer- und Verteilerfunktion haben. Wie von Geisterhand arbeiten vollautomatische Brückenkräne zusammen mit 100 AGVs = automated guided vehicles, also fahrerlose Portalhubwagen, die über Transponder ihren Weg finden und jeweils einen 40Fuß-Container (FEU) oder zwei 20Fuß-Container (TEU) transportieren können zur Zwischenlagerung in Lagerblöcken, wo sie im Schnitt 3-4 Tage verweilen, bevor sie per Bahn, Schiff oder LKW in Europa verteilt werden.
Außerdem unternahm die 11 FLL D auch eine Barkassenfahrt durch Speicherstadt sowie den Hamburger Hafen und nahm an einer aufschlussreichen Führung im Speicherstadtmuseum teil, bei der jedem klar wurde, wo der Begriff „Stichprobe“ eigentlich herkommt. Früher stach man in Kaffeesäcke und entnahm 100 Bohnen, um diese auf ihre Qualität zu prüfen. Waren 15 davon schlecht, so hatte der Sack Kaffee nur eine Qualität von 85%, was wiederum auch für die restlichen Säcke derselben Lieferung angenommen wurde. Der Fokus der Museumsführung lag auf der harten Arbeit der Quartiersleute in den Lagerhäusern der Hamburger Speicherstadt früher sowie der Geschichte der Speicherstadt und der beeindruckenden Neubebauung seit Aufgabe des Freihafens.
Eine Führung im Zollmuseum rundete das umfangreiche Programm in Hamburg ab. Hier erfuhr man anschaulich im Schnelldurchgang von der Geschichte des Zolls sowie etwas über Einfuhrbestimmungen, Plagiate und kreative Verstecke für illegale Waren, verbotene Waffen und Drogenfunde von einem Zöllner, der vieles im Laufe seiner Amtszeit ans Licht gebracht hat.
Ein gemeinsames Abendessen im Portugiesenviertel rundete die gelungene Studienfahrt ab und sicherlich wird noch so einiges an Seemannsgarn über diese Studienfahrt im Nachhinein erzählt und über Insider gelacht werden.