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Einführung von Handlungsfeldern

Die, von uns geplante, neue Ausstattung der HBS Wolfhagen ermöglicht eine erhebliche Ausweitung des handlungsorientierten Unterrichts. Daher wurden von den Lehrerteams (IM, WZ und ZM) sogenannte Handlungsfelder entwickelt, durch die „moderne“ Ausbildungsinhalte handlungsorientiert vermittelt werden können. Diese Handlungsfelder beziehen sich weitgehend auf neue Techniken wie CNC, CAD, Steuerungstechnik, Robotertechnik und Qualitätsmanagement. Vom IM-Team wurden 18 Handlungsfelder entwickelt, die sich über die gesamte Ausbildungszeit erstrecken. (6 Module pro Ausbildungsjahr mit einer Laufzeit von jeweils 6 Wochen = 24 Std.) Die Unterrichtsmodule umfassen 4 Wochenstunden und werden jeweils von 2 Lehrern betreut. Hierdurch wird ermöglicht, dass alle Schüler einer Klasse alle 6 Handlungsfelder pro Jahr durchlaufen. Die Handlungsfelder sind jeweils für halbe Klassen (12 bis 14 Schüler) konzipiert, da die Ausstattung der jeweiligen Fachräume  eine größere Gruppenstärke nicht zulässt. In einigen Handlungsfeldern ist eine Unterrichtung von ganzen Klassen aus Gründen der Arbeitssicherheit ohnehin nicht möglich. Nach zwei Jahren Erfahrung mit den neuen Handlungsfeldern haben sich unsere Erwartungen an diese neue Struktur voll erfüllt. Durch das Konzept der Handlungsfelder wird eine intensivere Bearbeitung der Unterrichtsinhalte durch die Schüler ermöglicht. Ebenso können sich die jeweiligen Lehrer vertieft in die jeweiligen Techniken einarbeiten und zu „Spezialisten“ für ihre Handlungsfelder werden.

Selbstständiges Lernen

Im Kontext der Entwicklung des Lehr- und Lern-Arrangements stellte sich die Frage, ob die geplante, handlungsorientierte Unterrichtskonzeption an den didaktische Modellen des selbstorganisierten oder selbständigen Lernens orientiert werden sollte. Selbstorganisiertes Lernen, inzwischen zum Modebegriff avanciert,  hat seinen Ursprung in betriebswirtschaftlichen Konzepten der Organisationsentwicklung und des Change Managements. Seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich die Selbstorganisationsfähigkeit zu einer vermeintlich unverzichtbaren  Schlüsselqualifikation im berufspädagogischen Diskurs entwickelt. Es erscheint für uns angebracht den Anspruch selbstorganisierten Lernens zu relativieren und auf eine „niedrigere“ Ebene zu beschränken. Hierbei wird von den Auszubildenden die Auswahl vorgegebener Ausbildungsinhalte weder selbst organisiert, noch sind sie für deren Aneignung alleine verantwortlich. Die Auszubildenden erhalten Angebote, sich ausgewählte Ausbildungsinhalte selbstständig zu erarbeiten oder zu vertiefen – also selbstständig oder in Gruppen zu lernen. Mit der Integration von Elementen selbstständigen Lernens werden unterschiedliche Ziele verfolgt. Diese Elemente können zur Wiederholung oder Vertiefung von Lerninhalten eingesetzt werden. Auf einer anderen Ebene entwickelt, können diese Elemente sowohl zur Förderung leistungsschwacher als auch leistungsstarker Auszubildender herangezogen werde.

Standardisierte Produktionssysteme

Folgende Schwerpunkte werden in den Unterricht im Rahmen der Lernfelder integriert: Gruppenarbeit
Zielvereinbarungen/Kompetenzentwicklung
flexible Standardisierung von Arbeitsprozessen
Qualitätsprozesse/Qualitätsmanagement
Verbesserungsprozesse/KVP
Instandhaltung und TPM

IM BerufsfeldDer Rahmenlehrplan für Industriemechanikerinnen/Industriemechaniker geht von folgenden Zielen aus:

  • Industriemechanikerinnen/Industriemechaniker -  planen und organisieren Arbeitsabläufe, kontrollieren und bewerten        Arbeitsergebnisse,    prüfen mechanische und physikalische Größen,
  • stellen Bauelemente durch manuelle und maschinelle     Fertigungsverfahren her,
  • erstellen und optimieren Programme und bedienen numerisch    gesteuerte Maschinen,  Geräte oder Anlagen,
  • montieren und demontieren Maschinen, Geräte, Vorrichtungen und     Anlagen
  • nehmen Systeme und Anlagen einschließlich der Steuerungs- und    Regeleinrichtungen in Betrieb und weisen Kunden ein,
  • führen Instandhaltungsarbeiten durch und stellen die Betriebsfähigkeit    Technischer Systeme sicher,
  • erstellen technische Dokumentationen,
  • wenden Normen und Richtlinien zur Sicherung der Prozess- und     Produktqualität an und tragen im Betrieb zur ständigen Verbesserung    von Arbeitsabläufen bei.

Der Unterricht für Industriemechanikerinnen/Industriemechaniker ist in Lernfeldern strukturiert.

Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf IM

  1. Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
  2. Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
  3. Herstellen von einfachen Baugruppen
  4. Warten technischer Systeme
  5. Fertigen von Einzelteilen mit  Werkzeugmaschinen
  6. Installieren und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme
  7. Montieren von technischen Teilsystemen 
  8. Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen
  9. Instandsetzen von technischen Systemen
  10. Herstellen und Inbetriebnehmen von technischen Systemen
  11. Überwachen der Produkt- und Prozessqualität
  12. Instandhalten von technischen Systemen
  13. Sicherstellen der Betriebsfähigkeit  automatisierter Systeme
  14. Planen und Realisieren technischer Systeme
  15. Optimieren von technischen Systemen

BiBB Infos   https://www.bibb.de/de/ausbildungsprofil_17357.htm

Die Dauer der Ausbildung beträgt 3 1/2 Jahre. (Bei guten Leistungen ist eine vorzeitige Prüfung möglich.)

Der Berufsschulunterricht findet an einem wöchentlichen Schultag und einem 14-tägigen Schultag statt. Angestrebt, aber nicht immer erreicht, wird eine Unterrichtsabdeckung von 12 Wochenstunden. Seit der Teilnahme an Modellversuchen wie ARBI,  GAB und GPS-Komp wird verstärkt eine arbeits- und geschäftsprozessorientierte Ausbildung angestrebt. Unterschiede zu allgemeinbildenden Schulen Der wesentliche Unterschied liegt sicher darin, dass die Unterrichtsinhalte an praktischen Aufgabenstellungen vermittelt werden, die sich an der Arbeitswelt des Industriemechanikers orientieren. Aus diesem Grund wird der Stundenplan in Lernfelder gegliedert, die ihre Benennung nach berufstypischen Tätigkeiten der Facharbeiter erhalten haben. So werden 15 Lernfelder vermittelt (z.B. Fertigen von Bauelementen mit Maschinen oder Instandhalten von technischen Systemen). Dazu hat die Berufsschule auch den Auftrag, die Fächer Deutsch, Wirtschaftskunde, Religion und Politik anzubieten. Hiervon ist das Fach Wirtschaftskunde auch Prüfungsfach. Die Berufsschule legt großen Wert auf selbstständige Arbeit in allen Lernfeldern und Fächern. Die Nutzung der DV zur Steuerung von Werkzeugmaschinen oder zur Programmierung von Automatisierungsgeräten gehört ebenso dazu wie die Informationssuche im Internet. Die Arbeit in Gruppen ist Grundlage für die erfolgreiche Bearbeitung von Produktionsaufträgen, wobei jedes Gruppenmitglied verantwortlich ist für das Arbeitsergebnis.

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