Bei angenehm gemäßigten Temperaturen ging es am Montag, dem 05.09.2016 per Bahn nach Amsterdam. Begleitet vom Klassenlehrer Herrn Ruzicka und der Co-Klassenlehrerin Frau Kehr wurde nach Ankunft an der Centraal Station (dem Hauptbahnhof) der Fußweg zum, nach eigenen Angaben, „schlechtesten Hotel der Welt“, dem Hans-Brinker-Hotel, angetreten. Nach Ankunft und Einchecken wurden, mit sichtbarer Spannung, die Zimmer in Augenschein genommen und von den Schülern als deutlich besser als erwartet eingestuft. Puuh! Sichtbar erleichtert wurde ein gemeinsamer Spaziergang durch die Stadt unternommen und ein erster positiver Eindruck gewonnen.
Am Dienstag stand, bei wunderschönem, sonnigem Wetter, zunächst ein geführter dreistündiger Stadtrundgang auf dem Programm. Dieser bei Schülern nicht selten eher ungeliebte Programmpunkt entpuppte sich hier als wahre Perle der Klassenfahrt. Großen Anteil daran hatte sicherlich der Stadtführer Andy, dem es mühelos gelang Informationen über Amsterdam schülernah und unterhaltsam zu vermitteln. Die Führung ging vom Bahnhof aus durchs Rotlichtviertel über viele Märkte zum Wiegehaus, dem Palast, durchs Judenviertel bis zum Anne-Frank-Haus und war gespickt mit vielen interessanten Geschichten. Zum Beispiel zeigte uns Andy ein stark renovierungsbedürftiges, rostiges Hausboot, für dessen Kauf man in Amsterdam, aufgrund der begrenzten Lizenzen, 300.000,00 Euro ausgeben muss! Auch dass Amsterdam weitestgehend auf Holzpfählen steht, die mittlerweile in einem Standardeingriff im Hauskeller durch Betonpfähle ersetzt werden, war vielen von uns nicht bekannt. Wie gesagt, eine tolle Tour, danke Andy!
Später am Tag stand eine Grachtenrundfahrt auf dem Programm. Die Fahrt führte durch die Grachten hin zur Amstel und zurück. Hierbei passierten wir zahlreiche Tore, die bei drohendem Hochwasser geschlossen werden und so Amsterdam schützen. Nebenbei bekamen wir Informationen und Geschichten über Kopfhörer oder den Kapitän. Dieser zeigte uns auch ein Haus, dass in der Herengracht, der etwas nobleren Gracht, zum Verkauf steht – für zwölf Millionen Euro!
Der ebenfalls sonnige Mittwoch stand zunächst im Zeichen der „Gruselinfos“. Der Amsterdam Dungeon vermittelte uns die Geschichte Amsterdams anhand von thematischen Räumen mit Schauspielern und Gruselfaktor. So wurde ein Schüler als Arbeiter an ein Schiff verkauft, ein weiterer Schüler musste Schiffskanonen putzen, die sich plötzlich als sehr explosiv erwiesen. Der Klassenlehrer wurde vom (niederländischen) Richter in einer inszenierten Gerichtsverhandlung lediglich aufgrund seiner Herkunft (Deutschland) für schuldig befunden und eine Schülerin vom Richter als Hexe entlarvt und später auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Klingt ungerecht, war es auch! Leicht zu merken, dass es sich hierbei um eine ausgesprochen lustige Veranstaltung handelte.
Die Heineken Experience war ein weiterer Programmpunkt am Mittwoch. Hier erhielten wir, im Rahmen eines Rundganges, Infos über die Brauerei. So konnten wir die alten Braukessel bewundern und alkoholfreies Malzwasser probieren (sehr gewöhnungsbedürftig). Der Rundgang führte, vorbei an diversen Multimedia-Elementen, auch durch ein 4D-Kino, in dem man aus Sicht der Hefe den 28-tägigen Brau- und Reifeprozess eines Bieres „durchleben“ konnte. Eine feuchte Erfahrung…
Auch am Donnerstag blieb das Wetter mit Sonnenschein auf unserer Seite. Der letzte „offizielle“ Programmpunkt war der Besuch der Amsterdam ArenA, also des Fußballstadions von Ajax Amsterdam. Da es 20 Minuten außerhalb der Stadt lag, fuhren wir erstmals mit der Straßenbahn und der Metro, was viele von uns (auch die Lehrer) sichtlich genossen. Von unserem freundlichen Stadionführer in Empfang genommen, wurden wir zunächst in die Kabine der Auswärtsmannschaft gebracht, die ausgesprochen schlicht daherkam. Hier bekamen wir erste Infos zu Ajax Amsterdam. Auf dem weiteren Weg zum Innenraum der Arena wurden per Lautsprecher Tonaufnahmen abgespielt, die vermutlich beim Einlaufen der Mannschaft aufgenommen wurden und einem somit das Gefühl gaben, dass das ganze Stadion mit euphorischen, jubelnden Fans gefüllt ist.
Ein Gänsehautmoment, auch wenn das Stadion am Ende natürlich leer war. Der Rasen, der hier, aufgrund der verschließbaren Dachkonstruktion künstlich mit Wasser gesprengt, bewindet und mit Kunstlicht bescheint werden muss, kostet bei einem kompletten Austausch übrigens 100.000,00 Euro! Weiter ging es über die oben im Stadion gelegene Pressetribüne in den Umkleideraum von Ajax Amsterdam, der natürlich deutlich schicker als der Raum der Gäste daherkam, was jedoch keinen ernsthaft verwunderte. Abschließend wurden noch die gewonnen Pokale angesehen und dann ging es wieder zurück in die Stadt. Der Donnerstagnachmittag stand dann im Zeichen des Souvenir-Shoppings. Beim späteren gemeinsamen Abendessen wurde die Abreise am nächsten Morgen geplant und anschließend früh ins Bett gegangen.
Am Abreisetag zeigten dann alle noch einmal sportliche Höchstleistungen, als unser IC in Hannover Verspätung hatte und für den Umsteigevorgang mit Gleiswechsel von Gleis 4 zu Gleis 9 nur knapp vier Minuten Zeit blieben. Klappte aber, wie alles auf dieser Klassenfahrt, absolut reibungslos und die letzte Stunde im ICE verging dann wie in Flug.
Das Fazit der Klasse 12FOA stand bereits früh fest: Amsterdam ist eine wunderschöne Stadt und ein tolles Reiseziel – nicht nur für Klassenfahrten!
Und am Rande…
…geht ein abschließendes großes Lob vom Klassenlehrer und der Co-Klassenlehrerin an die Klasse, die sich hinsichtlich Regeln- und Termineinhaltung absolut vorbildlich verhalten hat. So macht eine Klassenfahrt (auch den Lehrern) Spaß!
Für die Klasse 12FOA: Heiko Ruzicka
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