Illustration: Vanessa Schäfer, Franziska Schulten
Bereits zu Beginn dieses Schuljahres wurde der Besuch in der JVA Kassel I inhaltlich im Religionsunterricht der Klasse 11So22 vorbereitet. Doch lange war, bedingt durch geltende Covid-Auflagen, nicht klar, ob und wann sich ein Besuch realisieren lassen würde.
Umso größer war die Freude, als uns der Ltd. Regierungsdirektor Jörg-Uwe Meister grünes Licht für den 1. März 2023 geben konnte. Sehr herzlich danken wir ihm und allen in der JVA Kassel I, die einzigartige und beeindruckende Begegnungen vor Ort erst möglich gemacht haben.
Doch nun starten wir zu unserem Ortstermin hinter Gittern in Kassel-Wehlheiden, einem für die meisten sehr fremden, auch ein wenig Angst einflößenden Welt. Alle Menschen machen im Lauf ihres Lebens Fehler. Aber wie ist es, wenn dadurch das eigene Leben aus dem Ruder gerät, Menschen zu Schaden kommen oder gar sterben? Was ist unverzeihlich und kann nicht wieder gut gemacht werden? Auf diese und anderen Fragen wollte die Klasse, die von meiner Kollegin Julia Bolle und mir begleitet wurde, Antworten bekommen.
Die angehenden Sozialassistentinnen und Sozialassistenten interessierten sich besonders für die Lebenswege und den Haftalltag der Gefangenen. Dies wurde sehr konkret im Gespräch mit einem Inhaftierten, der sich freiwillig als Gesprächspartner zur Verfügung gestellt hatte. Sicher hätte vor dem Gefängnisbesuch niemand von den jungen Leuten gedacht, wie schnell eine Ausnahmesituation provoziert werden kann und ein Mensch von einem auf einen anderen Moment zum Straftäter wird und künftig mit dieser Schuld leben muss. Manche der Schülerinnen und Schüler ziehen fürs spätere Berufsleben gerade deshalb in Erwägung, den Justizvollzug als künftigen Arbeitgeber auszuwählen. Verschiedene Fachdienste kommen dafür in Frage.
Jetzt laden wir alle ein, die unser Projekt neugierig machen konnte, einige der Erfahrungsberichte zu lesen und sich mit der Botschaft der Collage auseinanderzusetzen. Vielleicht erfahren die persönliche Freiheit und Verantwortung im Auge des Betrachters eine neue und ganz andere Wertschätzung.
(Susanne Hold)
Bericht 1 (Schülerin, 18 Jahre) über den Besuch in der JVA Kassel 1
1. Meine Erwartungen, Gefühle und Vorstellungen von der JVA waren sehr vielfältig. Ich habe mich auf den Besuch gefreut, da man im täglichen Leben nicht einfach so ein Gefängnis besuchen kann. Einerseits war ich gespannt auf das, was mich erwartet, andererseits hatte ich Angst, dass mich die Eindrücke überfordern. Ich konnte mir nur anhand von Filmen und Serien ungefähr vorstellen, was mich erwartet, jedoch weiß man natürlich nicht, ob dies der Realität entspricht. Ich habe mir vorgestellt, dass ich mich eventuell sehr eingeengt und eingesperrt fühle. Wir haben den Vorteil, dass wir jederzeit die JVA verlassen können, die Häftlinge sind auf bestimmte, teilweise aber auch auf unbestimmte Zeit, je nach Strafhöhe, dort eingesperrt. Ich hatte alleine bei der Vorstellung, mehrere Monate oder Jahre eingesperrt zu sein, ein mulmiges und beklemmendes Gefühl.
2. Mein Erfahrungsbericht über den Besuch in der JVA
Wir haben uns im Religionsunterricht bereits auf den Besuch in der JVA vorbereitet. Dadurch haben wir uns schon etwas früher mit dem Thema auseinandergesetzt und konnten ein paar Eindrücke sammeln und uns Gedanken machen, was ich sehr gut fand. Wir haben vor dem Besuch zwei Filme geschaut, um die Sicht von einem Gefangenen, dessen Familie und Kinder zu sehen und zu verstehen. Außerdem durften wir unsere eigene Vorstellung von Gefangenschaft und Freiheit aus einem Karton selber basteln und darstellen. Wir haben uns eine Liste von Dingen angeschaut, die Gefangene im Gefängnis erwerben können und uns mit Büchern beschäftigt, die für Kinder geschrieben wurden, um sich mit dem Thema besser auseinandersetzen zu können und etwas verständlicher zu machen. Diese ganzen Vorbereitungen waren gut, um schonmal einen ersten Eindruck von einer JVA und deren Menschen zu bekommen.
Ich habe mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass wir eine JVA besuchen, da wir nun das theoretisch Bearbeitete im Unterricht, praktisch umsetzten konnten bzw. sehen konnten, wie es in Wirklichkeit aussieht und sich für uns selbst anfühlt. Ich hatte mich bereits vor unserem Besuch zu Hause mit meiner Familie über das Thema unterhalten und wir haben uns ausgetauscht. Da vorher noch keiner, den ich kannte, eine JVA besucht hat, konnten wir nur darüber spekulieren, was mich erwartet.
Am Tag des Besuches war ich sehr aufgeregt und voller Enthusiasmus. Das erste Gefühl, welches ich hatte, als wir direkt vor der JVA standen, war sehr eindrucksvoll. Das Gefängnis sah von außen schon sehr groß aus, ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie es von innen aussehen wird und wie viele andere Räume es tatsächlich noch geben wird. Ich war mit zwei anderen aus der Klasse die, die als erstes durch die Drehtür gehen musste. Wir gaben unseren Ausweis ab und legten alle wichtigen Sachen in ein Schließfach. Nachdem alle anderen das gleiche getan hatten, gingen wir geschlossen weiter in den Innenhof. Es war schon sehr beängstigend, da wir nicht wussten, wie nah wir schon an den Gefangenen sind und was uns als nächstes erwarten wird. Ich habe gar nicht gedacht, dass es zwischen der ersten Mauer und dem tatsächlichen Gefängnisgebäude noch einen weiteren Hof gibt. Der erste Gang in das nächste Gebäude war auch sehr beklemmend, da ich überhaupt keine Vorstellung davon hatte, was sich in den anderen Räumen verbirgt. Wir sind dann erstmal in einen Besprechungsraum gegangen, in dem uns der Leiter der JVA in Empfang genommen hat. Ich muss sagen, dass ich es sehr interessant fand, was er erzählt hat. Wie das Gefängnis entstanden ist und welche anderen Gefängnisse noch dazu gehören. Anschließend haben wir mit der Führung begonnen. Wir haben uns den Aufbau des Gefängnisses im Kleinformat angeschaut und erklärt bekommen.
Welche Sicherheitsstufe die JVA hat und woran man dies erkennt, dadurch wurde für mich deutlich, dass es eigentlich unmöglich sein muss, dort auszubrechen.
Aber ich wurde vom Gegenteil überzeugt, als uns der Justizvollzugsbeamte, der uns herumgeführt hat, eine Ausbruchsgeschichte, die sich 2009 zugetragen hat, erzählte. Ich muss sagen, dass mich die Art des Ausbruches sehr fasziniert hat, da man erst einmal auf so eine Idee kommen muss. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass man auf kreative Ideen kommt, wenn man eine so lange Zeit eingesperrt ist. Die Führung ging weiter in den Besucherraum, also den Raum, in dem die Gefangenen ihre Familie und ihre Freunde treffen können. Ich hatte mir das eher wie in den amerikanischen Filmen vorgestellt, dass die Leute hinter einer Scheibe sitzen und sich dadurch unterhalten. Es war allerdings ganz anders, der Raum war sehr offen und bunt gestaltet, es gab sogar eine Ecke für die Kinder. Die Tische waren teilweise unterschiedlich aufgebaut. Entweder komplett offen oder mit einer Trennscheibe, je nach Strafhöhe/Sicherheitsauflagen. Während der gesamten Besuchszeit dürfen sich acht Häftlinge mit ihren Bekannten und Verwandten gleichzeitig aufhalten. Ich fand das ziemlich überraschend, da ich mir vorgestellt habe, wie unübersichtlich das sein muss. Es gab jedoch tatsächlich einen Raum, der den anderen durch eine Scheibe getrennt hat, also so wie in meinen Vorstellungen, allerdings ohne Telefon zum Reden. Ein weiterer Raum (Langzeitbesuch), der mich sehr überrascht hat, war der, in welchem die Häftlinge ungestört ihre Zeit mit Bekannten verbringen dürfen. Ich hätte nicht gedacht, dass es sowas gibt und dass das erlaubt ist.
Nun ging es weiter in Richtung der Zellen. Mein Gefühl wurde immer unwohler und ich habe mich nicht mehr so sicher gefühlt. Uns wurde erklärt, dass die Häftlinge gerade unterrichtet werden und wir standen nur wenige Meter daneben. Als der erste Gefangene an uns vorbeilief, war ich sehr angespannt, da ich mir vorgestellt habe, dass sie sich nur mit Handschellen bewegen dürfen. Ich war jetzt noch mehr gespannt auf die Zellen und die anderen Häftlinge. Wir gingen weiter in Richtung der Zellen in einen großen hohen Raum, welcher mich ein wenig an eine Kirche erinnerte. Von dort aus sah man schon einige der Inhaftierten. Als wir durch die Gittertür gehen sollten, waren wir uns alle zuerst nicht sicher, ob wir dem Beamten folgen sollten oder draußen warten müssen. Der erste Blick in eine der Zellen hat mich sehr schockiert. Ich war mir aber direkt sicher, dass dies keine normale Zelle sein kann, was bestätigt wurde. Trotzdem war es schlimm, sich vorzustellen, dass Leute dort einige Tage oder Wochen verbringen müssen, je nachdem, gegen was sie verstoßen haben. Ich habe mich insgesamt sehr unwohl gefühlt, da die Gefangenen uns sehr nah kamen und uns teilweise begafft haben. Ich kann verstehen, dass sie uns intensiv angeschaut haben, da wir auch sehr interessiert waren. Die anderen Zellen der Häftlinge sahen aus, wie ich mir es am Anfang vorgestellt habe. Das Einzige, was mich sehr überrascht hat, war, dass sie sogar eine Playstation besitzen dürfen. Als wir zum Ende der Führung kamen, sind wir zurück in den Besucherraum gekommen und haben mit einem der Inhaftierten geredet. Dieses Gespräch war sehr interessant und aufschlussreich. Wir konnten viele Fragen stellen und er hat uns die meisten beantwortet. Ich muss sagen, dass ich in dem Moment etwas eingeschüchtert war, da ich nicht wusste, wie er auf unsere Fragen reagiert. Alles in allem war der Tag sehr spannend und aufregend. Das Gespräch am Ende hat den Tag mit einem positiven Gefühl abgeschlossen.
3. Ich bin der Meinung, es ist gut, Einrichtungen wie ein Gefängnis zu haben, damit die Menschen aus ihren Fehlern im besten Fall lernen und den Fehler nicht noch einmal begehen. Es sollten trotzdem alle Grundrechte beachtet werden und es sollte menschenwürdig sein, da es trotz jeder begangenen Tat Menschen wie alle anderen sind. Es sollte immer das Bestmöglichste für die Inhaftierten getan werden, um ihnen den Einstieg in das normale Leben nach der Haft wieder zu ermöglichen.
Auch nach der Haftentlassung sollte man den Menschen eine weitere Chance geben. Wie man durch den Besuch in der JVA gelernt hat, ist das Leben nach der Inhaftierung nicht vorbei und es ist möglich, noch etwas aus seinem Leben zu machen.
4. Der Gefängnisbesuch hat mich an dem Tag noch sehr lange beschäftigt und ich habe nochmal intensiv darüber nachgedacht, wie sich die Häftlinge fühlen müssen. Ich habe mich gefragt, warum jemand eine Tat begeht und ob ihm oder ihr die Folgen klar sind. Auch wenn ich jetzt darüber nachdenke, fühlt es sich so an, als wäre ich in einer anderen Welt gewesen. Für mich persönlich wurde nochmal klar, dass ich so ein Leben niemals führen möchte und es niemandem wünsche. Es heißt wie gesagt nicht, dass das Leben ab diesem Zeitpunkt vorbei ist, allerding beeinflusst so ein Erlebnis die Zukunft stark. Die Erfahrungen, die dort gesammelt wurden, sowie die Gedanken, die man in der Zeit hatte. Ich habe gelernt, dass man Menschen nicht direkt auf Grund ihrer Tat verurteilen sollte, auch wenn es einem wahrscheinlich schwerfallen wird. Trotzdem haben diese Leute eine zweite Chance verdient.
Bericht 2 (Schülerin, 17 Jahre) über den Besuch in der JVA Kassel 1
- Welche Erwartungen, Vorstellungen und Gefühle bewegen dich hinsichtlich des geplanten Besuchs in einem Gefängnis:
Ich habe zuvor keine Erfahrungen mit dem Gefängnis machen müssen und bin deshalb umso gespannter, was mich erwartet. Ich habe dennoch keine Berührungsängste und habe auch kein schlechtes Gefühl dabei. Ich stelle mir das Gefängnis an sich ganz „normal“ vor und nicht so, wie es in Filmen dargestellt wird. Ich erwarte weiße Gänge, weiße Türen und kleine entsprechend eingerichtete Zimmer. Ich bin gespannt, ob meine Erwartungen und Vorurteile zutreffen oder nicht.
Ich stelle es mir echt hart vor, mehrere Jahre denselben Tagesablauf zu haben und nicht das zu machen oder zu essen, was ich möchte. Hierbei denke ich besonders an meine Freizeit, mir würde es fehlen, einfach raus zu gehen und Sachen zu unternehmen. Oder gewisse Hobbys auszuführen, z.B. kreative Projekte wie Häkeln oder Basteln, weil ich so meinen Kopf frei kriegen kann. Ich gehe zwar davon aus, dass es gewisse Beschäftigungsangebote im Gefängnis gibt, aber sicherlich nicht in einem so großen Umfang, dass man jedem seinen Wunsch erfüllen kann.
Vor der JVA ist mir das erste Mal ein mulmiges Gefühl gekommen, als ich den Stacheldraht auf den großen Mauern gesehen habe. Dort ist mir erst so richtig bewusst geworden, dass hier viele Menschen mehrere Jahre nur diese Mauer zu sehen bekommen. Im Verwaltungsgebäude fand ich die Atmosphäre noch recht gut, so wie ich es erwartet habe, waren es ganz normale Gänge und Türen. Ich fand es auch schön, dass es ein Modell vom Gefängnis gab, so konnte ich mir nochmal vor Augen führen, wie groß das Gefängnis eigentlich ist und wie die Flügel zusammenhängen. Außerdem fand ich die Einführung des Leiters sehr aufschlussreich, da ich vorher z.B. gar nicht wusste, dass es auch ein Krankenhaus im Gefängnis gibt. Und wie viele Berufsgruppen in einer JVA arbeiten können. Die Führung fand ich besonders interessant, hier konnte ich ebenfalls Fragen stellen, und ich wurde sehr gut aufgeklärt. Vor allem zu hören, wie mache Insassen versucht haben auszubrechen, war interessant. Außerdem fand ich den Besucherraum spannend, eigentlich habe ich ihn mir sehr trostlos vorgestellt. Deshalb war ich auch überrascht, dass es dort eine gemütlich eingerichtete Kinderecke gab. Das hat mir direkt ein besseres Bild vermittelt. Und ich fand es schön, dass es die Möglichkeit für einen Langzeitbesuch gibt. Dort war ich auch positiv überrascht, wie gemütlich der Raum eingerichtet war. Außerdem fand ich es interessant, mal auszuprobieren, wie man sich durch eine Glaswand verständigt. Hierbei fand ich es gut, dass wir über die verschiedenen Besucherräume aufgeklärt wurden und darüber, wie so ein Besuch abläuft. Was mir sehr im Gedächtnis geblieben ist, sind jedoch die Bereiche der Insassen. Natürlich muss ich bedenken, dass das Gefängnis schon älter ist, jedoch war es überhaupt nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich fand der untere Bereich von einem Flügel sah sehr so aus, wie man das aus Filmen kennt. Kahle Wände mit Fliesen, die Gittertüren und vor allem, dass der Flur in zwei Bereiche geteilt ist und dazwischen weitere Gitter angebracht sind. Generell wirkte es auf mich sehr ungemütlich, vor allem auch, dass es dort kälter war wegen der alten Fenster. Es hat mich wirklich daran erinnert, wie man es so aus Filmen kennt. Außerdem fand ich es sehr einschneidend, die B-Zelle zu sehen. Ich habe mich erst total gewundert, warum uns der Raum gezeigt wurde, weil ich gar nicht realisiert habe, dass der Raum tatsächlich benutzt wird. Bis wir dann aufgeklärt wurden, wofür der Raum vorgesehen ist. Dort musste ich erstmal schlucken, weil es irgendwie so unreal für mich schien, da man sowas wirklich nur aus Filmen kennt. Auch wenn es nur zum Schutz der Insassen dient, war es schwer vorstellbar für mich. Aber es ist auch gut, dass ich die Realität im Gefängnis sehen konnte, damit ich weiß, wie die Menschen dort leben. Mir ist aufgefallen, dass ich mir oft gedacht habe „was könnte er für eine Straftat begangen haben, er sieht doch ganz „normal“ aus“. Auf das Gespräch mit dem Insassen war ich sehr gespannt, aber auch darauf, wie er aussieht und wirkt. Und ich muss ehrlich sagen, ich war sehr positiv überrascht, als er den Raum betrat. Da er sehr gepflegt aussah und eine gute Ausstrahlung hatte, hat mir das diese Vorurteile genommen. Ich fand es auch schön, dass er so offen und locker mit uns geredet hat, so fiel es mir leichter, Fragen zu stellen. Es war sehr schön, von ihm zuhören, wie viel den Leuten die Arbeit/Ausbildung bedeutet. Und dass die Leute das Angebot nutzen und sich so vielleicht besser auf die Zeit nach dem Gefängnis vorbereiten können. Ich fand es auch interessant zu hören, dass er sich relativ schnell an die Abläufe gewöhnen konnte. Ich stelle mir das nämlich schwierig vor, jeden Tag den gleichen Ablauf zu durchleben, auch wenn es wahrscheinlich für viele angenehmer ist, um Struktur in den Alltag zu bringen. Es war außerdem sehr aufmunternd zu hören, wie viel ihm die Angebote von den ehrenamtlichen Mitarbeitern bedeuten. Und dass er wirklich dankbar ist und es schätzt. Ich finde es generell toll, dass es die Möglichkeit gibt. Wenn ich im Gefängnis wäre, wäre ich auch glücklich, somit etwas Abwechslung reinzubringen oder einfach in Gemeinschaft zu sein, um sich auszutauschen. Im Großen und Ganzen fand ich den Besuch sehr gelungen und aufschlussreich. Ich finde es schön, dass uns so ein Einblick gewährt wurde und sich extra Zeit für uns genommen wurde. Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, diese Erfahrung zu machen.
- Meine Position Thematik Bestrafung, Inhaftierung und Freiheit nach dem Besuch.
Ich bin weitestgehend immer noch der Meinung, dass Bestrafung und Inhaftierung bei vielen Straftaten die richtigen Lösungen sind. Vor allem dem Opfer und den Angehörigen gegenüber, ist es sicherlich äußerst wichtig. Dem hingehend hat sich meine Meinung nicht großartig geändert. Jedoch hat sich meine Sicht auf Freiheit ein ganzes Stück geändert, da ich durch den Besuch nochmal realisieren konnte, wie wichtig mir meine Freiheit ist. Ich schätze es jetzt auf jeden Fall mehr, dass ich frei entscheiden kann, wann ich aufstehe, was ich mache, was ich in meiner Freizeit machen kann und vor allem dass ich meinen Tag selber gestalten kann. Und ich bin froh, dass ich nicht in so einer Situation stecke und hoffe, dass ich auch mein ganzes Leben lang in Freiheit leben kann.
- Welche Relevanz hat der Besuch für meine Lebensplanung?
Ich konnte mir durch den Besuch nochmal vor Augen führen, wie wichtig mir meine Freiheit ist. Darum werde ich, wie auch schon zuvor, darauf achten, dass ich nicht gegen das Gesetz verstoße. Vor allem, nachdem uns erzählt wurde, wie schnell so etwas passieren kann. Ein Zitat, das mir im Kopf geblieben ist: „Ein Moment und nichts ist mehr, wie es war“. Und damit es nicht soweit kommt, werde ich in meinem weiteren Leben mehr darauf achten und mich von sowas fernhalten. Ich werde meine Lebensplanung trotzdem so weiter führen wie bisher, da ich nichts in die Richtung Gehendes geplant hatte. Jedoch war der Besuch für mich in dem Sinne relevant, dass ich einfach diese Erfahrung machen konnte.
Bericht 3 (Schüler, 18 Jahre) über den Besuch in der JVA Kassel 1
1. Erwartungen
Meine Erwartungen und Gefühle waren zwiegespalten, zum einen wusste ich nicht, was auf mich zukommt und zum anderen stellte ich mir viele Fragen. Was haben die Personen gemacht? Wie sieht ihr Alltag aus? Gibt es Gruppierungen im Gefängnis? Was denken ihre Familien jetzt über die Inhaftierten? Und noch viele mehr. Ich stelle es mir komisch vor, in einem Gefängnis zu sein, wo es viele Personen gibt, die eine schlimme Straftat begangen haben. Aber ich freue mich auch zu sehen, wie es wirklich in einem Gefängnis aussieht, weil man es sonst nur aus dem Fernseher mitbekommt. Außerdem würde ich es cool finden, mal mit einem Inhaftierten zusprechen. Er kann uns bestimmt vieles über dieses Gefängnis, die anderen Inhaftierten und den Arbeitskräften dort erzählen. Trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl, wenn vor mir ein Mann wäre, der eine schlimme Straftat begangen hat. Ich hoffe, dass ich vieles für mein späteres Leben mitnehmen kann, z.B. kann es ja mal einen Beruf dort geben, der mich interessiert oder ich durch meine Erfahrungen dort merke, dass ich einen noch größeren Schritt weg vom Gefängnis machen will. Ich hätte Angst davor, im Gefängnis zu sein, zum einen bist du mit vielen Straftätern im Gefängnis, die sehr schlimme Sachen in ihrem Leben gemacht haben und man weiß nie, wie diesen Personen drauf sind. In den Filmen oder Serien der heutigen Zeit sieht man, dass immer neue Personen, die in das Gefängnis kommen, fertig gemacht werden und das würde mich innerlich zerstören. Man ist alleine, man kann seine Familie nicht sehen, seine Freunde nicht sehen und man kann seinen Hobbys nicht mehr nachgehen. Ich habe auch Angst davor, was meine Familien darüber sagen und denken würde. Aber ich stelle mir noch mehr Fragen darüber. Werden sie den Kontakt abbrechen? Werden meine Freunde noch für mich da sein, Was passiert, wenn ich endlich aus dem Gefängnis rauskomme? Und viele mehr. Man sollte aber auch positiv in das Gefängnis gehen und das Beste daraus machen. Egal was passiert, ich lasse mich von nichts unterkriegen. Vielleicht finde ich auch dort richtige Freundschaften oder kann neue Sachen für mich entdecken.
2. Erfahrungsbericht
Ich war positiv überrascht über den Besuch im Gefängnis und möchte mich bei Frau Hold und Frau Bolle bedanken, dass ich das mal erleben und sehen durfte. Die meisten meiner Erwartungen wurden erfüllt und ich fand es sehr schön, dass ich und meine Klasse freundlich empfangen wurden und uns alles im Gefängnis gezeigt wurde. Der Gefängnisleiter hat uns auch interessante Fakten und Geschichten über das Gefängnis erzählt. Er war auch sehr gut informiert, weil er schon sehr lange in der JVA in Kassel arbeitet. Wir haben auch erfahren, dass man viele Möglichkeiten hat, eine Ausbildung in diesem Gefängnis zu machen. Vor unserem Rundgang hat er uns auch noch erzählt, wie viele inhaftierte es in dem Gefängnis gibt, in welchen Bereichen eine Ausbildung gemacht werden kann und vieles mehr. Als erstes im Rundgang wurde uns ein Modell von dem Justizbeamten gezeigt. Dieser Beamte arbeitet auch schon fast 30 Jahre in diesem Gefängnis. Er hatte mir und meiner Klasse erzählt, dass es auch schon mal Ausbruchsversuche gab. Fast konnte einer entkommen, dieser wurde von Bediensteten erwischt. Dann wurde uns auch der Besuchsraum gezeigt, wo Inhaftierte z.B. Besuch von ihrer Familie oder ihrem Anwalt bekommen können. Dann gingen wir auch in eine Gefängnis-Zelle. Komisch war nur, dass genau neben uns Inhaftierte frei rumliefen und das war für mich sehr angsteinflößend, weil man ja immer den Gedanken hat, dass es ein Mörder sein kann, der neben einem steht. Ich war überrascht, dass die Inhaftierten so viele Freiheiten haben, die meisten hatten nämlich einen Fernseher in ihrem Haftraum. Generell fand ich es sehr schön an dem Gefängnis, dass die Inhaftierten sehr viele Möglichkeiten haben, etwas in dem Gefängnis zu machen. Eine B-Zelle, die auch „Bunker“ genannt wird, konnte ich auch sehen. Am Ende kam der Moment, auf den ich aufgeregt gewartet hatte, denn wir konnten mit einem Inhaftierten sprechen und ihm viele Fragen stellen. Ich und meine Klasse haben ihn vieles gefragt, und er hat uns auch alles ehrlich beantwortet. Aber eine Frage hat er uns nicht beantwortet, die mich interessiert hätte, wieso er im Gefängnis ist! Ich fand es auch schön, dass er uns Tipps gegeben hat für unser späteres Leben und dass wir immer versuchen sollen, uns von Straftaten fern zu halten. Vieles, was wir in der Schule im Unterricht hatten, hat uns sehr bei dem Besuch in der JVA geholfen.
Ich und meine Klasse haben im Religionsunterricht viel darüber geredet, wie die Täter, das Opfer, die Angehörigen des Opfers und des Täters und die Gesellschaft/Gesetzgeber auf den Sinn und Zweck von Strafen reagieren. Da Frau Hold in dem Gefängnis ehrenamtlich arbeitet, haben wir auch viel über Freiheiten im Gefängnis gesprochen. Sie weiß es ja sehr gut, weil sie jede Woche an einem Abend in der JVA ist. Außerdem haben wir in Fachtheorie Ernährung auch darüber gesprochen, welche Mahlzeiten in einem Gefängnis angeboten werden und was Inhaftierte noch zusätzlich essen können.
3. Meine Position zur Bestrafung, Inhaftierung und Freiheit nach dem Besuch der JVA
Meine Meinung zur Bestrafung ist, dass es wichtig ist, dass die Inhaftierten nicht zu viele Freiheiten haben sollten, aber auch nicht zu streng behandelt werden sollen. Ich finde es auch gut, dass es Bestrafungen gibt, weil sie sonst alle machen können, was sie wollen. Es würde komplettes Chaos auf der Welt geben, alle Menschen müssen Angst haben, auf die Straße zu gehen, ohne dass etwas passieren wird. Es ist wichtig, Regeln zu haben, die dafür sorgen, dass die Straftäter bestraft werden. Die Menschen, die schlimme Straftaten verüben, müssen auch durch die Bestrafung lernen, dass sie nicht alles machen dürfen. Es gibt einfach gewisse Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Ich finde aber, dass manche Straftaten mehr bestraft werden sollten, z.B. das Vergreifen an minderjährigen Mädchen und Jungen (Vergewaltigung), denn so was macht mich einfach traurig.
Meine Meinung zur Inhaftierung ist eigentlich fast gleich wie bei der Bestrafung. Es wichtig, dass Mörder, Vergewaltiger und andere Straftäter nicht frei rumlaufen dürfen. Oft ist es auch so, dass Menschen durch die Gedanken an eine Inhaftierung von Straftaten abgeschreckt werden, weil sie nicht ins Gefängnis wollen. Aber meiner Meinung nach gibt es oft die Problematik, dass eine Person durch falsche Ermittlungen unschuldig ins Gefängnis kommen. Trotzdem bin ich froh, dass es Freiheitsstrafen gibt.
Meine Meinung zur Freiheit ist positiv gestimmt, da es wichtig ist, dass Inhaftierte, die alle Kontakte zur Familie, Freunden etc. verloren haben, Freiheit bekommen und über ihr Leben nachdenken können. Dadurch können sie aus ihren Fehlern lernen und wachsen. Außerdem können sie frei entscheiden, ob sie vielleicht eine Ausbildung oder einen Schulabschluss im Gefängnis nachholen wollen. Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient, wenn er aus seinen Fehlern gelernt hat. Deswegen ist auch wichtig, dass man nach der Inhaftierung wieder in Freiheit leben darf.
4. Welche Relevanz hat der Gefängnisbesuch für meine weitere Lebensplanung?
Dieser Gefängnisbesuch hat mir vieles gezeigt, zum einen hat es mir noch klarer gezeigt, keinen Kontakt zu illegalen Freunden und Sachen zu haben. Da diese dich einfach nur ins Negative verändern und du dadurch vieles verlieren kannst. Zum einen den Kontakt zu deiner Familie und Freunden und zum anderen, ist es sehr schwer, einen Job zu finden, wenn man in illegale Geschäfte verwickelt war oder vorbestraft ist. Der Besuch hat mir auch gezeigt, dass ein Fehler dein ganzes Leben zerstören kann. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, dass man immer gründlich überlegen sollte, wie und was man tut. Mir ist aber auch klar geworden, dass es vielleicht für mich ein Beruf wäre, der mich interessiert, weil ich mich gerne daran beteiligen würde, dafür zu sorgen, dass es keine Straftäter und keine Straftaten mehr gibt. Als Abschlussfazit kann ich nur sagen, dass dieser Besuch sehr spannend und interessant war.
Bericht 4 (Schüler, 18 Jahre) über den Besuch in der JVA Kassel 1
1. Erwartungen
Meine Erwartungen und Gefühle über den JVA-Besuch waren geteilt. Einerseits habe ich mich auf den Besuch gefreut und andererseits hatte ich schon ein komisches Gefühl, in einem Gefängnis zu stehen, wo wirklich Menschen ihre Strafe absitzen müssen. Meine Erwartungen waren, dass ich Antworten zu ganz einfachen Fragen, die ich mir selbst stelle, bekomme: Was gibt es alles für Berufe im Gefängnis? Wie ist die Arbeitsatmosphäre? Ist es wirklich so schlimm, wie man es sich vorstellt? Und viele weitere. Eine weitere Erwartung war, dass ich mal hinter die Kulissen gucken darf und wie manche Dinge ablaufen oder gemeistert werden in einem Berufsfeld wie diesem. Außerdem habe ich die Erwartung auch an mich selbst, mit viel Wissen und Informationen aus dem Besuch der JVA rauszugehen, die vielleicht auch für mein späteres Leben wichtig sein können. Meine Vorstellung von einem Gefängnis ist eigentlich sehr ausgeprägt, weil ich mir gerne viele Dokumentationen über Gefängnisse der ganzen Welt anschaue und daher schon weiß, wie ein Gefängnis ungefähr aufgebaut ist und welche Regeln es gibt. Natürlich weiß ich auch nicht alles über ein Gefängnis und deshalb freue ich mich auch umso mehr auf den Besuch, um einfach viele Neues zu lernen und so viel Informationen wie möglich zu bekommen. Mich persönlich interessiert das Thema Gefängniswesen sehr und ich finde es sehr spannend. Meine Gefühle vor dem Besuch sind sehr gemischt, einerseits, wie schon erwähnt, freue ich mich auf den Besuch, weil es eine einmalige und besondere Möglichkeit ist und man sehr viel aus dem Besuch lernen kann. Außerdem kann man sehr viel für das spätere Leben mitnehmen, wie zum Beispiel, dass man vielleicht nach dem Besuch sich vorstellen könnte, später mal in einem Gefängnis zu arbeiten, oder natürlich auch, dass man mitnimmt später mal nicht auf der falschen Seite im Gefängnis landen zu wollen. Andererseits habe ich natürlich auch ein komisches Gefühl im Bauch, weil ich mit Menschen in Kontakt komme, die gewisse Verbrechen begangen haben, die man sich selber nicht vorstellen kann und man noch nie in einer derartigen Situation war, so nah an solchen Menschen herantreten zu können. Außerdem weiß man ja auch nicht wie die Inhaftierten so drauf sind. Wenn ich persönlich eine längere Haftstrafe antreten müsste, würde ich vermutlich in den ersten Monaten komplett versagen, also ich fürchte, ich würde nicht klarkommen, in einer Zelle sitzen zu müssen und kein Recht auf Freiheit zu haben. Dinge die ich liebe, wie zum Beispiel mit Freunden was unternehmen, oder Zeit mit der Familie zu verbringen, nicht mehr machen zu können, geschweige denn nicht mehr machen zu dürfen, würde mich in den ersten Monaten innerlich zerbrechen und an meine Grenzen bringen. Generell würde mich der Aufenthalt sehr stark an meine menschlichen Grenzen bringen. Jetzt kommt aber der Hauptpunkt: Ich bin ein Mensch mit einem starken Mindset, das heißt, ich glaube, alles passiert aus einem bestimmten Grund, ob positiv oder negativ, alles passiert so, wie es passieren soll und man muss immer das Beste draus machen. Man kann aus noch so einer negativen Sache immer noch etwas Positives rausholen und deshalb glaube ich, ich würde nach der Zeit, in der ich gebrochen war, im Gefängnis versuchen, das Beste draus zu machen, um mein Leben nach dem Gefängnis bestmöglich zu gestalten.
2. Erfahrungsbericht
Am Anfang kann ich direkt sagen, dass es mir sehr gefallen hat und ich dankbar bin, so eine einmalige Chance bekommen zu haben. Alle meine Erwartungen wurden erfüllt und ich fand es sehr interessant. Ich fand es gut, dass wir am Anfang von dem Gefängnisleiter erstmals die Grundfakten über das Gefängnis bekommen haben und generelle wichtige Informationen, wie zum Beispiel, welche Jobs es im Gefängnis gibt, wie viele Inhaftierte in dem Gefängnis sitzen und wie viele Mitarbeiter diese Anstalt hat. Danach haben ich und meine Klasse eine Rundführung von einem Bediensteten des Allgemeinen Vollzugsdienstes bekommen. Ich konnte diesem Beamten sehr gut zuhören, denn er hat das sehr interessant und gut erzählt und erklärt. Was ich auch sehr gut fand ist, dass ich alles fragen konnte und auch wirklich auf fast alles eine Antwort bekommen habe. Außerdem fand ich es erstaunlich, dass meine Klasse und ich in einem Zellentrakt frei rumgelaufen sind, in welchem sich auch die Häftlinge frei bewegt haben. Unter anderem fand ich es auch sehr interessant, eine Gefängnis-Zelle zu sehen. Dazu fand ich die B-Zelle, auch genannt „Bunker“, sehr erschreckend. Wie da ein Mensch drin leben soll, kann ich mir gar nicht vorstellen und ist schon erschreckend. Später am Tag war dann das Highlight, dass ich und meine Klasse mit einem Inhaftierten reden durften und wir ihm Fragen stellen durften. Und dazu muss ich sagen, dass das schon sehr interessant war, mit einem Häftling zu reden, weil man sonst nie die Chance dazu hat. Im Laufe des Gesprächs habe ich gemerkt, dass das, was wir in der Schule vorher als Vorbereitung besprochen haben, Realität ist, damit meine ich den Unterschied einer freien und einer eingesperrten Person. Wir haben in der Schule in Religion eine Box gestaltet, in der sich in einer Hälfte eine Person im Gefängnis befindet und auf der anderen Seite waren Menschen in Freiheit, die alles machen konnten, was sie wollen. Der Gefangene hat einen geregelten Tagesablauf und kann nicht alles selbst entscheiden. Der Grund, warum ich darauf komme, ist, weil der Häftling mit dem wir geredet haben, am Ende des Gesprächs gesagt hat: „Ihr könnt jetzt ein Eis essen gehen und ich geh in die Zelle“. Als er das gesagt hat, habe ich direkt an das Projekt aus der Schule gedacht. Ein weiterer Punkt, den wir auch in der Schule angesprochen hatten, war das Verhältnis zwischen Freunden und Familie im Gefängnis. Da sagte auch der Häftling: „Natürlich ist der Kontakt weniger geworden und zu manchen Freunden hat man gar keinen Kontakt mehr, aber so ist das Leben“. Und da habe ich die Parallelen von der Vorbereitung in der Schule und vom Besuch der JVA erkannt. Zusammengefasst muss ich sagen, dass mir der Besuch in der JVA sehr gefallen hat und mir viele Informationen nahegebracht hat.
3. Meine Position zu Bestrafung, Inhaftierung und Freiheit nach dem Besuch der JVA
Meine Meinung zu Bestrafung ist, dass es wichtig ist, Menschen ihre Grenzen zu zeigen, was sie machen dürfen und was nicht und das gelingt nur durch Bestrafung. Ich meine, wenn es keine Bestrafung geben würde auf der Welt, würde es ein komplettes Chaos geben, weil jeder das machen würde, was er will und so würde es nur wenige Tage dauern, bis die Welt untergeht. Also ist es wichtig, ein System zu haben, welches Menschen bestraft, wenn sie etwas Falsches machen, um auch dem Rest der Welt (Gesellschaft) aufzuzeigen, dass es gewisse Grenzen gibt, die man nicht überschreiten darf, nur so hält die Gesellschaft zusammen. Zur Inhaftierung habe ich die gleiche Meinung wie zur Bestrafung, weil es ja sehr nah zusammenhängt und miteinander zu tun hat und die Inhaftierung ist ja einer mit der meisten Bestrafungen, die es gibt. Außerdem ist die Freiheitsstrafe sehr wichtig in Fällen, wie Mord oder generell Verbrechen, die mit der Gefährdung der Gesellschaft zu tun haben, weil sonst die allgemeine Sicherheit im System und in der Gesellschaft nicht gegeben wäre. Zur Bestrafung und zur Inhaftierung gehört am Ende auch die Befreiung/Entlassung und meiner Meinung nach ist die Freiheit nach dem Gefängnis genauso wichtig, wie die Bestrafung selber, weil dadurch zeigt man der Gesellschaft, dass sich Menschen ins Positive verändern können, dass man auch Menschen helfen kann, die vielleicht von anderen schon längst abgeschrieben wurden. Deshalb ist die Freiheit nach dem Gefängnis genauso wichtig, wie die Bestrafung, denn was wäre das für eine Nachricht für die Welt draußen, wenn man nie wieder aus dem Gefängnis kommen würde, das würde heißen, dass Menschen sich nicht ändern können und immer schlecht bleiben, wenn sie einen Fehler machen, aber das ist falsch, alle Menschen machen Fehler und lernen daraus und wachsen aus ihren Fehlern. Wir müssen jedem Menschen die Chance geben, sich zu bessern und das Beste aus sich zu machen und deshalb ist die Freiheit nach dem Besuch im Gefängnis genauso wichtig wie die Bestrafung. Also würde ich zusammengefasst sagen, dass alle drei oben genannten Punkte Bestrafung, Inhaftierung und Freiheit nach dem Gefängnis zusammenhängen und auch alle drei Punkte sehr wichtig sind für unsere Gesellschaft.
4. Relevanz des Gefängnisbesuches für meine weitere Lebensplanung
Ich würde sagen, dass es mir auf jeden Fall die Augen geöffnet hat, dass ich einfach die Finger von illegalen Sachen lasse, egal welcher Art, weil man sonst in so eine Einrichtung kommt und seine Zukunft vielleicht damit kaputt macht. Außerdem hat mich der Besuch dahingehend zum Nachdenken gebracht, dass egal, was man macht, schon für nur einen Fehler fürs Leben gezeichnet sein kann und vielleicht im Gefängnis landet. Deshalb hat es mich zum Nachdenken gebracht, egal was ich tue, überlege es dir ganz genau. Auch zwei Mal, bevor man irgendwas im Nachhinein bereut, wenn es schon zu spät ist. Aber kommen wir mal zu etwas Positivem, weil ich das Berufsfeld im Gefängnis sehr interessant finde und mir auch schon überlegt habe, ob ich vielleicht später im Leben im Gefängnis arbeiten möchte. Auf jeden Fall halte ich mir diese Option in Zukunft offen, weil ich es sehr spannend finde, im Gefängnis zu arbeiten, weil es ja dort vielfältige Berufsangebote gibt. Als Abschluss kann ich nur sagen, dass es eine sehr interessante Erfahrung war und es mir sehr gefallen hat.