In meiner Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik bei Viessmann hatte ich die Möglichkeit ein Auslandspraktikum zu absolvieren, dies nahm ich zur Kenntnis und informierte mich bei meinem Betrieb, meinem Klassenlehrer, der Schulleitung und Erasmus+.

Einige Wochen sind vergangen und dann stand für mich fest, dass es sechs Wochen nach Manisa (Türkei) geht. Viessmann ist nämlich weltweit in verschiedenen Ländern vertreten und da wir dort ein Werk haben, entschied ich mich für die Türkei, um meine Sprachkenntnisse in Englisch und Türkisch zu verbessern, und damit ich mir hier einen Überblick über die logistischen Prozesse machen kann. Die Reise begann bei mir in Frankfurt und von dort aus bin ich mit dem Flugzeug nach Izmir geflogen. In Izmir angekommen, habe ich direkt die Hitze gespürt. Per Taxi ging es dann vom Flughafen zur 50km entfernten AirBnB Wohnung in Manisa, die sich sehr schnell als sehr gut darstellte. Die Wohnung war mit allem versorgt, was man benötigte, es fehlte an nichts. Außerdem gab es in meinem Viertel verschiedene Restaurants, Supermärkte, Parks und sogar Fitnessstudios. Noch ein Highlight war der Ausblick auf die Berge, Manisa liegt nämlich zwischen verschiedenen Bergen.

In der Türkei ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass der Chef den Mitarbeitern eine Fahrmöglichkeit zur Arbeit gibt, dies kam zu meinem Vorteil, denn ein Bus Service holte mich etwa 100m von meiner Wohnung jeden Tag ab und brachte mich auch genau wieder jeden Tag dorthin. Mit dem Bus dauerte die Fahrt zum Werk etwa 15 Minuten, da es sich im Industriegebiet von Manisa befindet. Dieses ist eines der größten in der Türkei. Hier sind nämlich auch Mitsubishi, Ferrero, DHL, Bosch und ganz viele andere große und kleine Firmen vertreten. Angekommen bei der Arbeit wurde ich ganz herzlich aufgenommen und begrüßt. Mir wurde Tee angeboten und danach wurde ich schon direkt unterwiesen und ums Werk geführt, welches sich als sehr sauber und organisiert zeigte. Nach einer großen Vorstellungsrunde wurde mit mir mein Praktikumsplan durchgegangen. Dieser sah vor, dass ich das komplette Supply Chain Management kennenlernen konnte. Also wurde ich im Laufe meines Praktikums bei verschiedenen Abteilungen wie Produktionsplanung, Materialdisposition, Lagerverwaltung und Transportdisposition eingesetzt. Bei den jeweiligen Abteilungen war ich stets eine Hilfe und konnte die Kollegen unterstützen, indem ich z.B Eskalationslisten für verschiedene Materialien erstellte (Materialdisposition) oder LKW Touren und Packlisten fürs Ausland anlegte  (Transportdisposition) oder auch bei der Planung und Gestaltung der Wareneingänge von einem bestimmten Material mithalf (Lagerverwaltung). Außerdem hatte ich auch die Möglichkeit, komplett andere Abteilungen in meinem Praktikum kennenzulernen, als das Supply Chain Management.

So konnte ich durch einen Workshop, bei dem ich spontan als Vermittler half, die Produktion und das Qualitätswesen genauer kennenlernen. Durch diesen Workshop hatte ich auch die Möglichkeit, Kollegen und Führungskräfte aus Allendorf & Manisa kennenzulernen, die ich vermutlich so nicht in meiner Ausbildung kennengelernt hätte. Zudem konnte ich auch gegen Ende meines Praktikums kurz andere Wunsch-Abteilungen kennenlernen, wie z.B das Produktionsmanagement, den Einkauf, das Qualitätswesen und die Forschung & Entwicklung. In meiner gesamten Zeit im Werk wurde ich auch nie alleine gelassen, mir wurde immer was Neues gezeigt und beigebracht. Selbst in den Frühstücks- und Mittagspausen konnte man als gemeinsames Team oder auch mal mit anderen Kollegen aus verschiedenen Abteilungen ein leckeres Frühstück oder Mittagessen genießen. Die Köche haben immer was Unterschiedliches gekocht, gebacken oder gegrillt. Die Auswahl an Essen und Geschmack war immer spitze, genau wie die komplette Arbeitsatmosphäre im Werk, man hat immer mal mit anderen Kollegen am Kicker oder der Tischtennisplatte gespielt, während der Pausen.

Highlights

In der ersten Woche meines Praktikums hatte ich wie geschrieben, die Möglichkeit in einem Workshop als Vermittler zu unterstützen. In diesem habe ich verschiedene interessante Themen, sowie Kollegen kennenlernen dürfen. In dieser Woche hatte Vi-Manisa auch ihr 10-Jähriges mit einer großen Party gefeiert, wo jeder einzelne Mitarbeiter mindestens einmal auf der Tanzfläche war. Ansonsten war das Wetter immer top, es war nämlich stets über 38 Grad und auch die verschiedenen Aktivitäten, die man um Manisa machen kann, waren top. So war ich an verschiedenen Wochenenden an berühmten Urlaubsorten der Türkei wie z.B Çeşme, Alacati, Izmir etc. Manisa habe ich natürlich auch gründlich unter die Lupe genommen und konnte so verschiedene schöne Spots entdecken.

Letztendlich kann ich für mich selber sagen, dass es mehr als ein gelungenes Auslandspraktikum war, da ich neben den Kenntnissen und Wissen, was ich mir aneignen konnte, auch super nette Menschen und natürlich das Land kennenlernen konnte. Somit kann ich nur jedem empfehlen ein solches Praktikum zu absolvieren, wenn man natürlich Lust und die Möglichkeit hat.

Kahan Albayrak