Arvika InnenstadtVoller Aufregung und mit gepackten Koffern starteten wir am 29.04.2017 unsere Reise nach Schweden. Alex stieg in Kassel in den Zug Richtung Frankfurt – ich, Yasin, in Wabern. Angekommen in Frankfurt, suchten wir unser Gate für den Flug nach Schweden. Hierbei erlebten wir unser erstes Highlight, da Lothar Matthäus, als wir uns auf eine Bank setzten, sich direkt neben uns setzte. Er wartete auf seinen Flug nach Hannover, für das Topspiel der Woche als Sky-Experte – Wir auf unseren Flug nach Karlstad. Nach der Passkontrolle stiegen wir in einen kleinen Flieger mit ca. 30 Personen. Nach Erhalt der Sicherheitseinweisung ging es los.


Auf dem Flug hörten wir Musik und schliefen ein wenig. Durch die Wolken konnten wir viele Seen und Tümpel erkennen. Daher wussten wir, wir sind bald da. Nach einer sanften Landung betraten wir zum ersten Mal schwedischen Boden und die Sonne schien uns mit einem leichten Regen ins Gesicht. Der Flughafen in Karlstad ist klein und übersichtlich, daher fanden wir schnell unser Gepäckband und trafen keine 15 Minuten später Asa, Lehrerin am Taserud-Gymnasiet und Bekannte von Frau Kerner. Während der Fahrt, auf den schmalen Straßen Schwedens, erzählte uns Asa einiges über die Stadt Arvika. Arvika ist eine Kleinstadt mit einer Einwohnerzahl von ca. 15.000 Menschen, die sehr offen und warmherzig sind. Der größte Arbeitgeber der Region ist Volvo Wheels mit ca. 1000 Mitarbeitern. Nachdem wir ankamen, bezogen wir unsere Wohnung. Wir hatten eine kleine Ferienwohnung gebucht, die bereits voll ausgestattet war, und die Wohnung machte einen sehr guten Eindruck – sie gefiel uns auf Anhieb. Asa wünschte uns noch einen angenehmen Aufenthalt, informierte uns über den weiteren Verlauf und verabschiedete sich. Nun packten wir unsere Koffer aus und machten uns zum nächsten Supermarkt um einzukaufen. Der erste Arbeitstag war für Dienstag angesetzt. Wir verbrachten das Wochenende in Arvika und besichtigten die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten. Besonders stolz sind die Menschen in der Stadt auf die Musikhochschule, an der Musiklehrer ausgebildet werden und viele Kurse von unterschiedlicher Länge angeboten werden. Diese Schule existiert seit 1905, und hier haben einige bekannte schwedische Musiker ihre ersten Töne erlernt. Den Abend vor unserem ersten Arbeitstag ließen wir mit einem gemütlichen Abend ausklingen.

Yasin bei VolvoDer erste Arbeitstag
Der erste Arbeitstag begann morgens um 8:00 Uhr. Vor dem Besuch bei Volvo Wheels gab es eine Führung durch das Taserud-Gymnasium. Hier begrüßte uns die Direktorin der Schule und wir sahen uns die verschiedenen Ausbildungsbereiche an. Das Taserud-Gymnasium hat ca. 600 Schüler und bildet nach der allgemeinen Schulpflicht, je nach Wahl der Schüler, in verschiedenen Programmen Elektroniker, Mechaniker, Schreiner, Logistiker usw. aus. Die Programme sind vergleichbar mit der Berufsschule in Deutschland. Nach der Führung und dem Mittagessen machten wir uns mit unserem Koordinator Leif auf den Weg zum Volvo-Werk. Dort bekamen wir unsere Zugangskarte für das Gelände und lernten unseren Vorgesetzten für die kommenden 3 Wochen kennen. Jonas arbeitet seit 6 Jahren im Werk und bekleidet die Position eines Teamleiters. Er durchlief mit uns das Werk und erklärte uns alles Wichtige zu unserer Tätigkeit. Anschließend bekamen wir Arbeitskleidung und wurden im logistischen Bereich der Produktion angelernt. Hier kommissionierten wir mit einem Kran Schwerteile und positionierten sie auf Wagen. Der Ablauf der Kommissionierung ist streng vorgegeben, da die Reihenfolge für die Produktion eingehalten werden muss: Just-in-sequence. Die Teile werden anschließend mit einem Schlepper aus dem Bereich abgeholt und in die Produktion gefahren. Dort werden die Teile zusammengesetzt und zur Endmontage in eine weitere Halle auf dem Gelände gefahren. Die restliche Woche arbeiteten wir an diesem Standort und halfen den Mitarbeitern bei der Kommissionierung. In unserer Freizeit gingen wir oft zum Essen aus und spazierten durch die schöne Innenstadt Arvikas.

Die zweite Woche

See 3In der zweiten Woche erhielten wir Fahrräder von unserem Koordinator Leif. Nun konnten wir durch die Gegend radeln und ein paar Minuten länger schlafen, da wir schneller zur Arbeit gelangten. Auch wurde unser Einsatzort verändert und wir wechselten in die Warenannahme. Bis zu 6 Lkws in einer Schicht beliefern das Volvo-Werk mit verschiedenen Teilen. Mit einem Gabelstapler werden die Paletten abgeladen und in den Wareneingang transportiert. Dort wird die Ware vereinnahmt und per Rollenbahn befördert. Am Ende der Rollenbahn steht ein zweiter Gabelstapler, der sämtliche Paletten ins Lager zur Einlagerung fährt. Durch den Bereichswechsel konnten wir die sogenannte „Production Line“ besser nachvollziehen.
Am Wochenende fuhren wir mit dem Zug zur nächstgrößeren Stadt. Karlstad hat ca. 90.000 Einwohner und ist 60 km von Arvika entfernt. Dort liefen wir durch die Stadt und genossen die Atmosphäre. Die Schweden sind sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Nicht ein einziges Mal fühlten wir uns in Schweden unwillkommen. Gegen Abend fuhren wir zurück nach Arvika und trafen uns mit ein paar Schweden, die wir im Volvo-Werk kennengelernt hatten. In einer Bar ließen wir das Wochenende ausklingen.

Die dritte Woche
In der dritten Woche gingen wir mittlerweile sehr routiniert zur Arbeit. Wir hatten uns gut eingelebt und verbrachten viel Zeit in Parks und Bars. Gegen Ende der Woche lud uns Leif zu sich nach Hause ein, wo wir gemeinsam Pizza aßen und ein paar Worte zu den Lebensunterschieden in Schweden und Deutschland wechselten. Am Abend räumten wir unsere Wohnung auf und packten die Koffer. Morgens holte uns Leif ab und fuhr uns zum Karlstad-Airport. Hier verabschiedeten wir uns und blickten auf unsere Zeit in Arvika zurück.

Wir erlebten in Arvika eine sehr interessante Zeit und hatten in unserer Freizeit sowie im Volvo-Werk sehr viel Spaß. Wir sahen am Arbeitsplatz viel Neues und bauten unsere fachpraktischen Fähigkeiten aus. Abschließend lässt sich sagen, dass wir unsere Englischkenntnisse verbessern und viele neue Erfahrungen sammeln konnten. Wir sind guter Dinge und können jedem Interessenten Arvika nahelegen.

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