Fünf Hessen in PrestonSchüler der Herwig-Blankertz-Schule absolvierten Praktikum in Großbritannien

WOLFHAGEN. „Es war schon ein kleiner Survivaltrip“, sagt Jasmin Illgen schmunzelnd. Gemeinsam mit vier Mitschülern war die Auszubildende zur Fachkraft für Lagerlogistik für drei Wochen im Nordwesten Englands, um dort ein Praktikum und einen Sprachkurs zu absolvieren. Für ihre geleistete Arbeit und gemachten Erfahrungen erhielten sie am Freitag den Europass Mobilität vom Schulleiter der Herwig- Blankertz-Schule (HBS), Dr. Dietmar Johlen.

Finanzielle Unterstützung

Finanziell gefördert wurde der Aufenthalt der Nordhessen durch das Leonardo-Programm der EU, das inzwischen Erasmus+ heißt. Die Stipendien deckten laut HBS-Koordinatorin Martina Kerner den Großteil der Kosten für die Schüler ab. Mit dem Projekt, das an der HBS zum zweiten Mal stattfand, wolle man den Schülern etwas Besonderes bieten, eine andere Perspektive und die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren. Das wollten auch die Teilnehmer, die sich mit einem Lebenslauf nach Europass-Norm und einem Motivationsschreiben beworben haben und mit Verantwortungsbewusstsein und guten Noten überzeugten. Ihre Praktika hat das Quintett, das normalerweise bei VW arbeitet, bei den Hilfsorganisationen British Heart Foundation und dem International Aid Trust absolviert. Dort haben sie Waren eingebucht, sortiert, etikettiert, auf Funktionstüchtigkeit getestet und die Verkaufsfläche betreut. „Das war schon ein großer Unterschied zu VW“, erklärt Christina Boddin. Vieles sei chaotischer gewesen. Das Klischee von der deutschen Ordentlichkeit stimme halt doch, sagt Jasmin Illgen. Aber es sei auch interessant gewesen, andere Arbeitsweisen, Menschen und Ansichten kennenzulernen, da sind die beiden sich einig.

Direkter Kontakt

Trotz kleiner Startschwierigkeiten waren sie vom Aufenthalt begeistert. „Mir hat der Sprachkurs richtig viel gebracht“, sagt Mirko Kümmel. Es sei viel Wert auf die Kommunikation in realen Situationen mit Menschen gelegt wurden. „Die Briten waren so nett und hilfsbereit, beim Sprachkurs sollte ich jemand nach dem Weg zum Park fragen und der ist mit mir sogar dahin gelaufen“, erklärt Christina Boddin. Auch die Studenten in ihrem Wohnheim, die Unterbringung in Gastfamilien war an der britischen Partnerorganisation gescheitert, seien immer zur Stelle gewesen, wenn jemand eine Frage hatte. Auf Anklang bei den jungen Erwachsenen stieß auch die Möglichkeit, vieles, wie die Ausflüge, selber zu organisieren, sagt Mirko Kümmel. „So soll das auch sein, wir wollen als Organisator ja kein Rundumsorglos-Paket liefern“, sagt Kerner. Schon in den Herbstferien soll es weitergehen, dann fahren Schüler der HBS nach Oxford.

Hintergrund

Der Europass als Nachweis Europass ist ein EU-Projekt, das die Mobilität von Auszubildenden, Studenten und jungen Arbeitnehmern fördern soll. Fünf Dokumente sollen helfen, die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen europaweit verständlich darzustellen und so auf dem Arbeitsmarkt mobil sein zu können. Quelle: www.europass- info.de (ypm)

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